Lungern 2024

Lungern vom 19. September bis 22. September 2024

Donnerstag 19.09.24

Am Donnerstagmorgen ging die Reise weiter nach Lungern, der Wetterbericht war sehr gut, es konnte nichts mehr passieren. Der Sprinter sprang beim ersten Mal direkt an, somit konnte die Fahrt losgehen. Es war wieder schön mit Daniela vorne im Cockpit zu sitzen und meine Aufgabe als Copilot wahrzunehmen.

Der erste Halt brachte uns in die Glasi Hergiswil, wo wir das Auto vor dem Springbrunnen am Vierwaldstättersee hinstellten. 5 Minuten später waren wir schon in dem Handwerksmuseum, was sehr interessant war aber nicht mehr. Der Gift Shop hingegen war sehr interessant. Dort entdeckten wir sehr tolle Geschenkideen, welche mit viel Liebe und Können hergestellt wurden. Wir kauften ein kleines Geschenk für Brigitte.

Dann ging die Fahrt weiter Richtung Lungern, unser Weg führte am Lungernsee vorbei. Es war eine sehr schöne Strecke mit sehr vielen bekannten Impressionen. Als ich in Lungern von weitem die Bergbahn nach Schönbühl sah, ging mir das Herz auf. Erinnerungen an Früher kamen in mir unweigerlich hoch. In diesem Skigebiet hatte ich damals als kleiner Junge meine Skifahrkünste weiterentwickelt. Lungern ein kleines und sehr feines Skigebiet. Früher hatte es nach der grossen Gondel eine Sesselbahn, welche jedoch nicht mehr ist. Die große Gondel fährt immer noch hoch, leider ist danach für einen Rollstuhlfahrer Ende, denn weiter den Berg hoch geht es nur noch zu Fuß bis nach Schönbühl. Mit dem Auto könne man hochfahren, aber der Weg werde sehr eng, wie uns Dres der Mann meiner Cousine Brigitte versicherte, mit dem Sprinter eher ein waghalsiges Manöver, also liessen wir es wohlweislich bleiben.

Das Hotel Emma‘s liegt direkt am Bahnhof, deshalb mussten wir nicht lange suchen. Wir stellten den Sprinter vor das Hotel und begaben uns zum Einchecken hinein. Keine Rezeption, sondern ein Checking-Automat stand im Eingangsbereich. Nach kurzem staunen und telefonieren, da wir ja gar keine Einchecknummer erhalten haben, war das Problem schnell gelöst und wir durften hinein in die gute Stube. Der Lift war groß genug und so freuten wir uns auf unser Zimmer, was erstaunlicherweise sehr groß war und sogar noch einen Wohnbereich hatte, mein erster Gedanke war WAU!.

Da wir nicht lange Zeit hatten – kurz auspacken – mich ins Bett legen – 1 Stunde später ging es schon wieder weiter zu unserer Einladung von Brigitte meiner Cousine. Es war ein sehr schöner Abend mit einem superleckeren Mehrgang-Essen, sehr interessanten Gesprächen und einem Spiel zum Abschluss oder waren es zwei? Es war sehr lustig. Auf jeden Fall ging es nachher wieder zurück, über eine Wiese zurück so wie wir gekommen sind.
Wir schliefen danach sehr gut ein.

Freitag 20.09.24

Am Morgen weckte uns die Sonne. Es war eine gute Zeit um aufzustehen, denn unser Programm heute war sehr ausgefüllt. Zuerst freuten wir uns aber auf das Frühstück. Welches zu unserem Erstaunen sehr toll ausgestattet war. Sehr gutes Brot, frisch vom Hausbäcker, es war ein sehr tolles und reichhaltiges Frühstück wo wir zu uns nehmen Lungern September 2024durften. Nach diesem tollen Frühstück, fing unser Tagesprogramm an. Zuerst fuhren wir über den Brünigpass nach Brienz zur Traufer Erlebniswelt. Diese Kuhniversum brachte mich wieder einmal mehr in meine Kindheit zurück. Wer mag sich nicht an die Holzkühe erinnern mit den roten Flecken? Es war eine tolle Ausstellung, auch mit einem Wettbewerb, der den Besuchern das Museum noch näherbrachte. Denn die Aufgabe war, die Holz-Hirsche zu zählen, welch in der ganzen Ausstellung versteckt wurden und nur darauf warten mit der richtigen Anzahl gezählt zu werden. Wir kamen schlussendlich auf neun Hirsche. Durch die Suche erlebte ich eine neue Welt des Museums Besuches. Ich schaute alles viel genauer an, da ich alle Hirsche entdecken wollte, mein Spieltrieb war geweckt. Somit war dieser Running Gag, ein super tolles Museumserlebnis für mich geworden. Als wir dann noch beim Ausgang, am Gift Shop vorbeikamen, sah ich eine tolle Jacke, die ich anprobierte und mir kaufte. Eine weiße Kapuzenjacke, zwar sehr gross, aber ideal um über mein wärmendes Chile anzuziehen. Natürlich durfte auch ein Magnet nicht fehlen. Was bot sich besser an als eine Magnetkuh, natürlich die rot gefleckte.

Mit der roten Magnetkuh im Gepäck, ging unsere Fahrt weiter zum Hasliberg nach ganz hinten zu der grossen Gondel. Auch dieses Skigebiet kenne ich noch von früher. Zwar nicht so gut wie Lungern, aber ein paar Abfahrten habe ich auch dort gemacht. Mit der Gondel hinauf, umsteigen und noch ein bisschen weiter hoch, bis wir auf knapp 2000 m waren. Dort genossen wir die tolle Aussicht, obwohl es unterdessen Wolken am Himmel hatte. Nachdem Daniela einen Spaziergang gemacht hatte und ich das Wappenzeichen vom Haslital, erst sah oberhalb von mir, als mich ein interessierter Gast darauf aufmerksam machte. Und mir die Geschichte von diesem sehr interessanten Ausstellungsobjekt näher brachte, schlussendlich erfuhr ich sehr viel über diesen, weiß aber nichts mehr davon, da ich ihn fast nicht verstand in seinem holländischen, englischen Akzent. Auf jeden Fall war es sehr interessant und ohne ihn hätte ich dieses tolle Kunstwerk nicht gesehen. Daniela kam kurze Zeit später und wir genehmigten uns noch eine Suppe, bevor es wieder hinunterging. Nach 20 Minuten waren wir schon wieder in Lungern, wo wir noch kurz auf das Zimmer gingen um danach zum gemütlichen Abendessen ins Restaurant Bahnhöfli stolperten, gerade nebenan. Zuerst nahmen wir noch ein Bier, in der Gartenwirtschaft bevor es zum Hauptgang, in die warme Stube ging. Wir bestellten uns einen vegetarischen Wildteller, mit allem was das Herz begehrte, dieser war sehr gut. Als wir diesen runtergeputzt hatten, hatte es noch für ein Vermiselle Platz. Vollgepackt mit tollen Erinnerungen und wohlgenährt verließen wir dieses Restaurant und begaben uns rüber zum Hotel, wo wir noch einmal den Tag Revue passieren ließen, um danach glücklich und zufrieden einzuschlafen.

Samstag 21.09.24

Unser Programm heute war der Lungern See, wo ein Stausee ist und mittendrin eine kleine grüne Insel hervorbrachte. Dies war unser erstes Ziel, wir parkierten in der Nähe von dieser vor dem Altersheim wo unser zweites Ziel werden würde. Wir machten uns auf den Weg Richtung zu dieser Insel, wo bequem mit dem Rollstuhl erreicht werden konnte. Unterwegs sahen wir mehrere Fischer aber jeder hatte bis jetzt kein Glück, bis wir zurück kamen und endlich einer an der Angel zappelte. Unser Weg ging aber weiter, auf den kleinen rundweg direkt am Wasser entlang. Ca. 15 Minuten brauchten wir um diese zu umrunden, es war so schönes Wetter, dass das Panorama schon fast kitschig war und der See so blau wie meine Augen. Als wir am Ausgangspunkt ankamen, verließen wir diesen schönen Ort mit sehr viel Wehmut. Der nächste Programmpunkt war der Besuch im Altersheim von meiner Patentante, der Sprinter war ja schon Parkiert vor diesem. So machten wir uns auf die Suche nach dem Zimmer, was wir dann ohne Probleme vorhanden. Marie, wie sie liebevoll von ihren Mitmenschen genannt wird, war sehr glücklich uns zu sehen was wir an ihrer Mimik sahen. Es war sehr schön für mich, sie so glücklich vorzufinden und sie begrüßen zu dürfen. Da ich einen sehr großen Respekt vor diesem Besuch hatte, fiel mir der Druck sehr schnell ab, als ich sie sah. Wir quatschen über jenes und dieses, es war sehr toll für mich und auch für Daniela. Schlussendlich machten wir noch ein Spiel mit ihr, dass sie früher leidenschaftlich gerne gespielt hat. Nach 2 Stunden verließen wir wieder das Eyhuis, wie es liebevoll von den Einheimischen genannt wird. Es war eine sehr schöne Begegnung, mit tollen Erinnerungen, für mich. Eigentlich wollten wir zurück ins Hotel, plötzlich winkte uns jemand am Straßenrand. Ich sah sie gar nicht, Daniela machte mich aufmerksam auf sie. Wir kehrten um und Claudia, wo ich in der letzten Tetra- Entlassungswoche kennengelernt hatte, stand am Straßenrand mit ihrem Mann. Wir beschlossen ein Eis essen zu gehen beim Campingplatz in der Nähe. Die Begrüßung war sehr herzlich, so wie das ganze Wochenende uns die Leute begegneten. Da Daniela und ich leider nicht viel Zeit hatten, unser Terminkalender war ziemlich voll, aber dieser kurze Schwatz musste sein. Wir unterhielten uns über die vergangene Woche in Bad Rappenau, was mir wieder sehr schöne Erinnerungen zurückgab. Leider war unsere Zeit sehr begrenzt, da ich mich noch 1 Stunde hinlegen wollte, bevor die Reise weiter ging zum Nachtessen mit Brigitte und Tres. Nach einer halben Stunde mich ausruhen, was mir sehr gut tat, machten wir uns auf den Weg zu dem Fischrestaurant, wo uns die zwei schon erwarteten. Pünktlich vor dem Landgasthof Zollhaus begrüßten wir uns herzlich. Danach ging es hinein in die gute Stube, wo wir an einem super Tisch Platz nehmen durften. Es waren wieder sehr interessante und intensive Gespräche, bis der Kellner an den Tisch kam, um uns zu fragen was wir essen wollten und den Vorschlag machte, den Tages Hit zu bestellen. Was wir dann auch alle vier machten, Fischknusperli mit Gemüse gab es für uns vier. Es war ein sehr gutes Essen, obwohl es am Anfang für mich sehr befremdlich war in einem tollen Fischrestaurant so etwas zu bestellen. Nach dem Dessert, verabschiedeten wir uns herzlich und unsere Wege gingen wieder getrennt weiter. Auch dieser Tag war wieder sehr gelungen für mich und Daniela, wie wir später vor dem Einschlafen uns gegenseitig verrieten.

Sonntag 22.09.24

So kam der letzte Tag, auch wieder mit sehr viel Sonnenschein auch im Herzen, über uns. Unser erstes Ziel war das Morgenessen, wo uns wieder ein sehr tolles und reichhaltiges Frühstück erwartete. Da unser Hunger nicht so groß war wie sonst, aßen wir nur ein Bruchteil von dem was sonst auf unserer Morgenliste stand. Es war gut so, denn der Tag bescherte uns noch sehr viele leckere Gegebenheiten. Als Daniela alles eingepackt hatte und wir ausgecheckt hatten, schworen wir uns dass dies nicht das letzte Mal ein Wochenende in Obwalden sein wird. Der Sprinter wieder Abflug bereit gemacht, ging unser letzter Reisetag zu den Giessbachfällen. Eine halbe Stunde später waren wir erstaunlicherweise schon auf dem Parkplatz. Eine Schranke, bei der ein Rollstuhlzeichen stand und ein Pfeil, dass man mit dem Rollstuhl und dem Auto runter kann. Daniela stieg aus und redete mit einem Mann im Hotelbus. Er hatte keine Ahnung, aber von dem, sehr viel. Daniela musste ihm des Langen und Breiten erklären, dass wir mit dem Rollstuhlauto nach unten fahren wollten und gemäss Bild auch das recht dazu hätten. Er bot uns an dies mit dem Hotelbus zu tun. Daniela fragte ganz erstaunt, ob sie denn ein Rollstuhlauto hätten. Dies verneinte er. Sie musste ihm erklären, dass ich nicht aus dem Rollstuhl aussteigen könne. Fairerweise musss man sagen, dass er mich nicht mit eigenen Augen gesehen hat, da ich im Sprinter wartete. Er meinte, dass wir runterfahren dürfen, jedoch nur für 3-5 Minuten austeigen können unten und dann wieder hochfahren müssten, aber dass es da eh nichts zu sehen gäbe. Wir durften ihm im Schritttempo den Berg hinunter nachfahren. Es ist schon immer wieder zermürben, diese Diskussionen immer wieder zu führen.
Die Parkplätze, von welchen es noch sehr viele gab, vor einem schlossähnlichen Hotel, ließ uns nur den Kopf schütteln. 5 Minuten später war alles vergessen und wir nahmen Platz auf der super tollen Terrasse, direkt vor den Fällen. Wir liessen uns nicht vertreiben, denn wie anders hätte ich den wundervollen Blick von der Terrasse aus geniessen können. Es war einfach wundervoll.
Plötzlich hatte ich Lust auf einen Tomatensaft mit Pfeffer, diese Lust verspüre ich eigentlich sonst nur beim Fliegen. Er war sehr lecker. Danach verabschiedete Daniela sich von mir und begab sich hinauf zu den Giessbachfällen, um ein paar Bilder von da oben zu knipsen. Ich meinerseits genoss die wärmende Sonne und die sehr schöne Aussicht auf das hinunterbrausende Wasser, welches über drei Kaskaden hinunterströmten. 45 Minuten später, begrüßte mich mein Engel wieder und wir beschlossen weiterzufahren.

Von weitem sahen wir noch das Segelboot meines Bruders Patrick, welcher ein paar Tage am Brienzersee zum Segeln verbrachte.

Wir fuhren dem Brienzersee entlang auf der Seite von Brienz, Richtung Interlaken. Unterwegs machte ich den Vorschlag, wir könnten bei der Manor Farm einen Halt machen, um eine Pizza zu essen. Wir teilten uns zur Vorspeise einen gemischten Salat und zur Hauptspeise eine Pizza. Das Wetter war immer noch traumhaft, aber unsere Müdigkeit machte sich langsam bemerkbar. Wir fuhren weiter nach Frankendorf, wo wir ohne großen Verkehr ankamen. Müde, aber glücklich sank ich ins Bett und schlief auch sehr schnell ein, es war ein sehr tolles Wochenende, welches ich mit Daniela verbringen durfte. Vielen Dank mein Engel.