Feiertag (Thailand, Schweiz)
Die Regenzeit hat nun definitiv angefangen, denn bei jedem Ausflug muss man mit einem Regenguss rechnen. D.h. in meinem Rucksack ist auch immer mein Regenschutz dabei. Denn wenn es in Thailand regnet, werden alle schleusen aufgemacht und dann hat man keine Chance mehr auf trockene Kleider. Wir wollten an diesem Abend nach Nongkhai, um den traditionellen Feiertagsumzug zu bestaunen. Als wir das Tuk beladen hatten, mit zwei Rollstühlen, zwei Kindern und sechs Erwachsene, ging die Fahrt Richtung des Festgeländes los. Als wir nach langem Suchen auch endlich einen Parkplatz fanden, war der Himmel schon wieder grau oder an gewissen Stellen sogar schwarz. Dies hiess für uns, dass wir mit dem Schlimmsten von oben rechnen mussten und wir nahmen alle Regenschirme mit. kaum am Standort eingetroffen, fing es schon wieder an aus allen Kübeln zu schütten und der Umzug wurde ein bisschen nach hinten verschoben. Als das Wetter nach einer halben Stunde noch keine Anstalten machte sich zu bessern, begangen sie trotzdem. Mit sehr viel Rauch und lauter Musik zog sich der Festumzug an uns vorbei, es war schade dass wir die Trachten nicht bestaunen konnten oder nur zum Teil. Nach 1 Stunde im strömenden Regen, beschlossen wir etwas essen zu gehen. Wir gingen in ein bekanntes Restaurant mit europäischem essen, dort bestellte ich mir einen Hamburger mit Pommes. Da eigentlich über diese Festtage (drei Tage), striktes Alkoholverbot in Thailand herrscht und bei nicht einhalten mit hohem Bussen (Gefängnis) bestraft wird. Hatte ich mir gedacht, dass dies in jedem Restaurant zählt. Wie so vieles hier, ist es auch mit den Gesetzen so, was für die einten zählt ist für die anderen kein Problem. So bestellten Pascal und ich ein Bier und machten auch schon Witze, wer unsere Kaution bezahlen würde und dass es besser sei, wenn Sie uns beide verhaften würden (Pflege). Als wir alle (vollzählig) zurückfuhren, die einten schliefen schon (Emilio und Anchan) und die anderen waren kurz davor. Ich war auf jeden Fall froh mein Bett zu sehen und schlief auch innert wenigen Minuten ein. So ging der einte Feiertag (Thailand) zu Ende, und der andere (Schweiz) stand bevor.
Als ich am Morgen aufwachte regnete es immer noch, wie ich später erfuhr hat es die ganze Nacht durchgeregnet. Heute hatte ich das erste Mal Heimweh, keine Ahnung ob dies mit dem Nationalfeiertag etwas zu tun hat. als ich zum Morgen Essen nach vorne fuhr, war Pascal schon voll am Dekorieren. Mit Schweizer Fahnen, Lampions und auch schon in Schweizermontur bewaffnet, war er am organisieren des Nationaltages. Ich nahm mein Morgen Essen zu mir, um ihm nicht weiter im Weg herum zu stehen relativ schnell zu mir und verabschiedete mich wieder Richtung meines Zimmers. Wo ich sah dass meine Mutter mit mir skypen wollte, hat sie dies gespürt? Ich war froh über dieses Gespräch mit ihr, denn in solchen Momenten fühlt man sich über Skyp sehr nahe, was ich nie für möglich gehaltene hätte. Als ich dann nach meinem ausgedehnten Mittagsschlaf, nach vorne fuhr hörte ich schon von weitem die Schweizer Musik. Was ich nie für möglich gehalten hätte, war dies sogar passend zu den gezeigten Fernsehbildern über die Schweiz. Wenn man so weit weg ist, schätzt man solche Zusammengehörigkeit Momente sehr, wie mir in diesem bewusst wurde. Als ich dann noch sah wie auf dem Holzgrill, Bratwürste und Klöpfer vor sich hin brutzelten, war die Welt für mich wieder in Ordnung. So merkte man, wie einem solche Rituale verbinden und dass es den meisten so geht, dass bei Heimatsklängen das Herz höher schlägt. Als ich mich für 1 Stunde ins Zimmer zurückzog, um das Fussballspiel auf meinem Computer zu sehen, was bei mir auch wieder Heimatgefühle auslöste, war meine Welt doppelt in Ordnung. Umso mehr als der FCB in einem tollen Spiel mit 3:0 gewann, und ich wieder nach vorne fuhr um den gelungenen Tag mit einem Whisky zu besiegeln.
Was mit Heimweh begann, endete mit viel Enthusiasmus.