Tetraplegie

Was ist eine Tetraplegie?

Es gibt verschiedene Arten von Tetraplegien, jede Verschiebung der Rückenmarkverletzung kann bessere oder schlechtere Grundvoraussetzungen bringen. Wenn der Bruch oder die Quetschung nur einen Millimeter oben oder auch unten ist, kann dies über Selbstständigkeit oder Hilflosigkeit entscheiden. Bei mir wurde das Rückenmark auf der Höhe C5 gequetscht, ob getrennt oder gequetscht, spielt im Normalfall keine Rolle, denn so oder so kommen keine Impulse mehr durch bei Empfindungen.

Grundsätzlich kann man eine Tetraplegie so definieren: Tetra heisst im Griechischen vier, das bedeutet, alle vier Gliedmassen, Arme und Beine sind betroffen. In meinem Fall kann ich meine Beine gar nicht bewegen und meine Arme nur beschränkt. Ein Tetraplegiker hat im Normalfall keine Fingerfunktion.

Was für Auswirkungen hat die Tetraplegie im Alltag für mich?

Ich bin rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen, das heisst, es muss immer jemand 24 Stunden erreichbar sein. Da ich keine Fingerfunktion habe, brauche ich Hilfe beim Essen und Trinken und vielen Dingen des Alltags. Natürlich gibt es mittlerweile viele technische Hilfsmittel, die das Leben gravierend erleichtern und ich somit auch eine gewisse Selbstständigkeit erreichen kann.

Die tägliche Pflege wird durch den Pflegedienst oder die Betreuungspersonen abgedeckt. Sie beinhaltet jeden Morgen: Waschen, ausklopfen meiner Blase, Blasenkondom kleben mit Beutel, Anziehen, Transfer in den Rollstuhl, abends die umgekehrte Reihenfolge. Da bei mir auch die Darmentleerung nicht mehr alleine funktioniert, muss dies manuell gemacht werden. Die wichtigsten Hilfsmittel für den Transfer sind für mich das Pflegebett und ein Rutschbrett. Ich kann auch nicht alleine husten, sollte es so sein, muss die betreuende Person mithelfen. (Druck auf den Bauch)

Reisen mit Tetraplegie

Die Vorbereitung einer Reise mit einer Tetraplegie ist sehr gross. Nach meinen vielen Reisen weiss ich aber nun schon, was ich beachten muss, um die Reise nicht schon nach wenigen Stunden abbrechen zu müssen. Die grösste Gefahr ist, wenn ein Transfer stattfindet. Das heisst, wenn ich von einem Platz auf einen anderen transferiert werden muss. Vor allem beim Fliegen ist dies sehr gefährlich, da dort Menschen am Werk sind, die einem nicht kennen. Aus diesem Grund, bitte ich immer meine Begleitungen dabei zu sein. Da ich auch keine Sitzstabilität habe, ist es auch schon vorgekommen, dass ich bei Unachtsamkeit von meinem Rollstuhl heraus gefallen bin. Auch spüre ich meinen Körper nicht, deswegen kann sich sehr leicht eine Druckstelle bilden. Aus diesem Grunde ist es sehr wichtig, das Risiko so klein wie möglich zu halten. Im Flugzeug oder Auto, setze ich mich nur auf mein spezielles Sitzkissen, da weiss ich, dass ich mich nicht wundsitzen kann. Da ich auch sehr lange Beine habe, ist es auch sehr wichtig, im Flugzeug in der vordersten Reihe zu sitzen. Denn wenn eine Spannung durch Platzmangel auf mein Gesäss ausgeführt wird, kann dies vor allem auf einem längeren Flug zu erheblichen Problemen führen.

Es gibt noch viele Infos mehr, doch nun genug. Sollte noch Bedarf an weiteren Informationen sein, könnt Ihr gerne mit mir Kontakt aufnehmen. Mail-Adresse: info@staldi.ch

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