Tetra- Entlastungswoche nach Frankreich
ich weiß gar nicht mehr wann meine erste Tetraentlastungs Woche war, es könnte Ägypten gewesen sein auf jeden Fall war es eine Flugreise. Unterdessen mache ich kleine Flugreisen mehr, mit der Paraplegikervereinigung. Es ist mir einfach zu anstrengend, wenn ich in eine Sitzreihe gequetscht werde und dann habe ich auch Angst vor eine Druckstelle. Flugreisen mache ich nur noch privat, dann kann ich organisieren welchen Sitz ich brauche damit für mich ein bisschen Menschlichkeit beim Fliegen gewahrt wird. Den Ursprung, dieser Entscheidung war für mich der Flug nach Hamburg, das absolut schlimmste was ich bis jetzt erlebt habe. Obwohl der Flug nur gerade 1 Stunde ging, war dies an Unmenschlichkeit nicht mehr zu überbieten. Wir wurden (drei Tetraplegiker) in eine Reihe hineingequetscht, aus Sicherheitsgründen sagten sie uns. Dies war für mich der Ausschlag von dieser Entscheidung, nicht mehr eine Flugreise anzutreten.
Ich lernte dass die Busreisen noch viel schöner aber vor allem interessanter sind, als Badeferien irgendwo am Meer. So entschloss ich mich eins bis zweimal im Jahr eine Busreise zu machen, dieses Jahr 2023 war ich in Südfrankreich und möchte euch ein bisschen darüber erzählen/schreiben.
Seit fünf Jahren mache ich solche Reisen mit Werner, ein pensionierter sehr interessanter Mensch. Unterdessen hat sich eine Freundschaft daraus entwickelt, d. h. wir machen auch privat immer wieder das einte oder andere ab. Vor Werner wurde ich immer an jemanden eingeteilt, meistens war es gut so aber in letzter Zeit kam ich mit dem immer wiederkehrenden Wechsel nicht mehr zurecht. Obwohl es nur eine Woche ist, kann sehr viel passieren auf solch einer Reise. Da ich auch älter werde, bin ich auch nicht mehr bereit mich immer wieder auf neue Begleitungen anzupassen. So bin ich sehr glücklich, dass ich jemanden gefunden habe der mich durch diese Reisen begleitet. Denn die Tetra Entlasstungswochen sind immer sehr interessant aber auch mit vielen interessanten Menschen, zum Kennenlernen verknüpft. Der Austausch zwischen Tetraplegiker/Begleitpersonen aber auch Fachpersonal (parahelp), gibt für mich eine tolle Sicherheit aber auch sehr interessante Gespräche. Da wir alle im selben Boot sitzen, sind solche Austausch Ausflüge für mich sehr wichtig geworden.
Meistens treffen wir uns in Nottwil, ab dort geht die Reise los mit dem rollstuhlgängigen Bus. Ich möchte euch gerne ein bisschen über solch eine Reise erzählen/schreiben anhand von meiner letzten Reise nach Südfrankreich.
Südfrankreich
An diesem Tag heißt es früh aufstehen, um 5:00 Uhr war für mich Tag Wache. Pflege, mobilisieren und Morgenessen gehören zu diesem immer wiederkehrenden Tagesrhythmus. Meine Mutter und ich haben schon vor drei Tagen angefangen mit packen, sodass ich keine Überraschungen erlebe. Da wir zwei schon sehr große Profis sind darin, geht dies relativ zügig voran (Pflegematerial, Kleider und Medikamente), sind meistens schon abgezählt und zum Einpacken bereit. Für eine Woche ist dies nicht ein Problem, da wir schon für ein Jahr packen mussten ist dies für uns zwei Nasen Wasser. Es ist trotzdem immer eine Anspannung da, habe ich alles und bin ich bereit für diese Woche. Natürlich muss ich auch immer wieder prophylaktische Medikamente aber auch Wundpflaster mitnehmen, auch Antibiotika gehört zu meiner Reiseapotheke. Dann kann es losgehen, die Fahrt nach Nottwil ist für mich immer die Ruhe vor dem Sturm. Da kann ich meine Gedanken sortieren und ich auf die Reise mental vorbereiten, was sehr wichtig ist für mich. Der Wochenplan bekamen wir immer so zwei Wochen vor der Reise, auch wer mitkommt ist immer wieder eine tolle Überraschung. Meistens kenne ich dreiviertel der Mitreisenden schon aus früheren Abenteuern, so wie auch dieses Mal. Zum Teil habe ich die Tetras 20 Jahre nicht mehr gesehen, da gibt es auch immer wieder Leute die ich fast bei jeder Tetra Entlasstungswoche wieder sehe. So ist immer eine bunt gemischte, sehr interessante Truppe zusammen, aus allen Ecken der Schweiz.
Die Reise beginnt
Wir treffen uns meistens alle in Nottwil, dort haben wir auch den ersten Kontakt mit den Mitreisenden und natürlich auch der Betreuung. Danach werden die Koffer verstaut und dann geht es schon bald los. Dieses Mal nach Südfrankreich, wo uns eine achtstündige Fahrt bevorsteht. Ich genieße diese Carfahrten immer sehr, denn ich kann mich erholen und auch meine Gedanken sehr gut bündeln. Zuerst geht es an unseren Hauptsitz, von wo wir unsere Ausflüge täglich machen. Dieses Mal nach Nimes, wo wir unser Hotel beziehen immer in zweier Besetzung. Meistens sind es Rollstuhlzimmer, da ich meinerseits keines brauche ist dies für mich egal. Natürlich ist es sehr angenehm mehr Platz zu haben, vor allem im Badezimmer. Dann wird das Zimmer eingerichtet und auch der Pflegeleitung mitgeteilt, was noch gebraucht wird. Auf dieser Reise ist das Zimmer sehr eng und man hat fast kein Platz für Kleider, Koffer und Rollstuhl. Irgendwie geht es aber immer, so auch dieses Mal. Meistens lege ich mich dann noch 1 Stunde ins Bett, um mein Körper zu entlasten und Druckstellen vorzubeugen aber natürlich auch um mich zu entspannen. Danach treffen wir uns meistens zum Aperitif, irgendwo im Hotel am schönsten ist es natürlich auf einem Sitzplatz. Auf dieser Reise haben wir Halbpension (morgen und Nachtessen), eigentlich wie fast immer auf diesen Reisen. Ich bin doch sehr gespannt wie das Essen sein wird, da ich nicht so Fan bin von der französischen Küche (der Ruf ist besser). Auch dieses Mal werde ich wieder sehr enttäuscht sein, es gibt zwei Auswahlmenüs. Das einte ist mit Fleisch oder Fisch, das andere ist sehr langweilig, dasselbe ohne Fleisch oder Fisch und nennt sich vegetarisch. Auch werden wir in einer Ecke abgestellt, wo wir Tetras den ganzen Abend die wunderschöne Wand anschauen dürfen. Ich komme nicht unter den Tisch, und muss ein Tablett bestellen wo ich dann auf meine Beine stelle. Und so doch relativ selbstständig essen darf, zum Aperitif nehme ich meistens ein Bier. Danach auch gerne ein Glas Rotwein, was bei diesem Hotel immer den Höhepunkt darstellte. Da das Essen in dieser Woche im Hotel einfach nur schlecht war, und auch sehr enttäuschend, natürlich immer aus meiner Sicht. Aber ich hatte Hunger und so stopfte ich mir diesen Ungenuss in meinen Magen. Ich hoffte dass dies jetzt einfach am ersten Abend so sein wird, leider zog sich dieses Essen durch die ganze Woche hindurch. Was mich wieder einmal zu dieser Aussage zwang, am besten isst man in Frankreich, Italienisch. So beendeten wir unseren ersten Tag in Südfrankreich
Tag eins Nimes Stadtbesichtigung und Führung
Sonntag, 07.05.2023, Nimes
07h00 – 10h00 Frühstück, individuell
10h45 Treffpunkt vor dem Hotel und Einsteigen in den SPV Bus
11h00 Abfahrt zum Bahnhof in Nimes, ca 15 Minuten
11h00 – 13h45 Individuelles Erkunden von Nimes
13h45 Treffpunkt beim Bahnhof Nimes
14h00 – 16h00 Geführte Tour
Die erste Nacht schlief ich nicht so gut, kenne ich aber von früheren Reisen. Die Geräusche die anders sind, ein anderes Bett und und und. Es wurde aber auch für mich morgen und ich freute mich auf die neue Stadt, die mit sehr vielen Vorschusslorbeeren geschmückt war. Das Morgenessen war sehr einfach gehalten, was auch gut war, für mich hatten sie tolle Früchte aus diesen ich ein Müsli machen konnte. Denn das Weißbrot in Frankreich ist nicht so mein Ding, da ich ja fast 25 Jahre meine Ferien immer auf der französischen Seite vom Genfersee in Amphion verbracht hatte, kannte ich das Problem nur zugute und wusste damit umzugehen. Werner und ich waren wie meistens die ersten wo beim Morgenessen antraten, mit Ausnahme natürlich von unserem Reiseleitern. Die schon einiges zu tun hatten und auch Abklärungen treffen mussten, meistens war auch eines der pflegenden am Morgenessen. Da diese zum Teil schon um 5:00 Uhr aufstehen mussten, um mit der Pflege anzufangen. Gönnten auch sie sich eine kurze Pause, bevor es wieder weiter ging mit mobilisieren. Das Morgenessen ist auch immer sehr spannend, vor allem am ersten Tag wo man sich noch gar nicht kennt. Für uns waren vier Tische reserviert, wo wir uns hinsetzen durften meistens sind diese in der Nähe vom Frühstücksbuffet. Wir hatten tolle Tische zum Morgenessen, nicht so wie beim Nachtessen wo ich mein Essen auf meinen Beinen einnehmen musste. Ich durfte das Essen am Tisch zu mir nehmen, was doch eigentlich am angenehmsten ist. Von Zeit zu Zeit trudelten dann die anderen auch zum Morgenessen ein, wo die einten es schon wieder verließen. So fand ein reger Wechsel statt. Der erste Kontakt zwischen den Leuten begann. Werner und ich verließen dann das bunte Treiben, damit ich noch meine Morgentoilette machen konnte (Zähneputzen, Sonnencreme eincremen und auch noch einmal meine Haare durchkämmen), der Eitelkeit muss auch Tribut gezollt werden. Um 10:45 Uhr waren schon alle da, um mit dem einlade Prozess anzufangen, auch dieser benötigt am Anfang sicher noch 20 Minuten und mit der Zeit wird dies dann immer weniger, da jeder weiß was er zu tun hat und auch wie der Rollstuhl befestigt wird. Dann ging unser erster Tagesausflug los und wir besuchten Nimes, wo uns die Car- Chauffeuse () am Bahnhof auslud. Danach ging die individuelle Besichtigung los, Werner und ich schauten uns den Sonntagsmarkt an, wo der Römerzeit gewidmet war (wer erstaunt es). Wir schlenderten durch die Ausstellungszelte und ließen uns auch das einte oder andere erklären, ich genieße dies immer sehr. Danach liefen wir noch die einte oder andere Gasse hinunter, bis wir beim Amphitheater ankamen. Dies war sehr eindrücklich, dass noch sehr gut erhalten war. Hinein gingen wir nicht, da dies zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden sollte. Ich war sehr erstaunt über die tolle Rollstuhlgängigkeit dieser Stadt, auch die Gassen waren mit Platten belegt. Sehr angenehm, auch zum selber fahren. Nach einer kurzen Zeit, mussten wir aber schon wieder zurück zum Bahnhof, wo uns unser Gide schon erwartete. Als wir alle pünktlich erschienen, ging die Führung los quer durch Nimes. Ich persönlich bekomme nie Etwas mit von solch einer Tour, denn ich bin immer überfordert mit so vielen Informationen. Nach den Römern, gab es immer wieder blutige Kämpfe um diese Stadt und jeder durfte sie einmal regieren. Dies war in einem Satz zusammengefasst was ich bei der zweistündigen Führung mitbekam. Und ich war froh als diese endlich vorbei war, und wir uns vor dem Reisebus vorfanden. So war unser erster Tag schon wieder Vergangenheit, und ich war froh als ich mein Kopfkissen küssen durfte, für 1 Stunde. Danach gab es einen Aperitif und im Anschluss das Nachtessen, wo auch dieses Mal nicht sonderlich toll war. Als wir dieses eingenommen hatten, saßen wir noch gemütlich zusammen bei einem Glas Rotwein oder auch Mineral. Die Gespräche sind immer sehr interessant, da wir alle aus verschiedenen Ecken der Schweiz kommen.
Tag zwei Aigues- Mortes
Montag, 08.05.2023, Aigues-Mortes
07h00 – 10h00 Frühstück, individuell
10h45 Treffpunkt vor dem Hotel und Einsteigen in den SPV Bus
11h00 Abfahrt durch die Camargue nach Aigues-Mortes
12h00 – 14h45 Individuelles Erkunden vom kleinen Städtchen
15h00 Bootsfahrt ab Aigues- Mortes, ca 2,5 Stunden
17h30 Aussteigen und Rückfahrt zum Hotel
heute fuhren wir durch die Camargue, wo doch kilometerweit nur pure Natur herrschte und wir sahen sogar unsere ersten Wildpferde, die zu Beginn alle Braun sind und dann zu einer weißen Farbe wechseln und so zu den Höhepunkten der Camargue zählen. Die Camargue befindet sich im Rhonedelta und ist zwischen den beiden Armen der Rhone, bevor diese ins Meer fließen. D. h. es ist sehr fruchtbar. Es war sehr eindrücklich und auch interessant, was unser Reiseführer erzählte. Die einstündige Fahrt war sehr kurzweilig, und schon waren wir am Ziel in Aigues- Mortes. Eine unglaubliche Befestigungsanlage um diese Stadt, diese war schon von außen sehenswert und ich war gespannt was uns innen erwartete. Diese Stadt war mit Kanälen verbunden, sodass außerhalb die Schiffe andocken und ihr den riesigen Wohlstand bescherte. Das Kanalsystem war bis zum Mittelmeer verbunden, sodass die Schiffe vom Mittelmeer kommend in diese Kanäle hineinfuhren durften, um sich an der Stadtgrenze zu entleeren. Dies brachte diese Stadt einen unglaublichen Reichtum, den man noch heute sieht an den Gebäuden aber vor allem an der Stadtmauer, die sie schützten vor Plünderungen. In der Mitte war seine Art Dorfplatz, wo sich alle Restaurants ringsherum befanden. Auch Werner und ich ließen uns in einem von diesen einladenden Restaurants nieder, um einen Aperitif zu trinken. Dies war eines der schönsten Städte, die wir auf dieser Reise erkunden durften. Unser nächstes Ziel war eine Bullen Zucht, diese erreichten wir mit einem Boot das uns durch die Kanäle an das Ufer von dieser brachte. Der Anlegesteg war ein bisschen höher, dies brachte die Elektrorollstühle in Bedrängnis und es musste eine Rampe ausgepackt werden. So ging es weiter, zur Bullenfarm wo diese Jungbullen für die Stierkampfarena ausgebildet wurden. Bei den französischen Stierkämpfen werden die bullen nicht getötet, nur bei den spanischen. Es ist ein Spiel, wo den Stieren sogenannte Kokarden und Quaster die zuvor mit Fäden an den Hörnern befestigt werden. Wer von den Toreros am Schluss am meisten von diesen hat, ist der Sieger. Als sie uns dieses Spiel nähergebracht hatte, verließen wir diese Trainingsanlage wieder und machten uns auf zum Schiff. Das uns durch die Kanäle wieder zum Ursprungsort führte, von dort fuhr uns der Car zurück zum Hotel. Dort trafen wir uns wieder zum Apéro und nachher zum Nachtessen, wo es auch diesen Abend wieder einmal ohne Fleisch/Fisch und einmal mit gab. Dies sollte sich die ganze Woche durchziehen, einfach fürchterlich. Die Gemütlichkeit wurde aber zelebriert, und wir konnten über das schlechte hinwegsehen. So wurde auch dieser Tag wieder mit sehr viel eindrücklichen und wunderschönen Momenten beendet, und das Kopfkissen rufte uns.
Tag drei Arles
Dienstag, 09.05 2023
07h00 – 10h00 Frühstück, individuell
10h00 Treffpunkt vor dem Hotel und Einsteigen in den SPV Bus
10h15 Abfahrt nach Arles, Fahrzeit ca 40 Minuten
11h30 – 13h30 Stadtführung, deutsch durch Arles
13h30 – ?? Zur freien Verfügung
heute mussten wir ein bisschen früher auf der Matte stehen, denn die Fahrt ging um 10:15 Uhr los. Nach 1 Stunde waren wir schon in Arles, diese Stadt wurde auch bekannt da Van Gogh dort einen Wohnsitz hatte. Was uns unserer Stadtführung berichtete, auch war Arles die Provinzhauptstadt der Römer, was auch hier wieder mit Amphitheater und römischem Bauten zu erblicken war. Diese Stadt war doch sehr anstrengend mit dem Rollstuhl zu erklimmen, da sie sehr steil war und auch noch sehr viel Kopfsteinpflaster hatte. D. h. nicht so toll im Rollstuhl. Die Führung (wo es vor allem um van Gogh ging) war aber sehr interessant, obwohl es bei mir mit Aufnahmefähigkeit nach 1 Stunde vorbei ist. Ich bin dann einfach nicht mehr imstande Informationen aufzunehmen, ich fahre dann einfach noch mit aber schaue mir alles mit geschlossenen Ohren an. Nach der Führung, setzten Werner und ich uns auf dem Dorfplatz (neben der Kirche). Und nahmen ein Eis zu uns, um dem Treiben zuzuschauen, wir hatten keine Lust mehr über die Kopfsteinpflaster hinauf und hinunter zu fahren. Leider waren wir 5 Minuten zu spät um eine Stadtrundfahrt im rollstuhlgängigen Zug zu machen, es kam uns jemand zuvor. Dies wäre jetzt noch ein Highlight gewesen für mich in Arles, hatte nicht sollen sein. Die Zeit ging aber auch so vorbei, bis wir uns vor dem Bus trafen. Dieser Tag war aber noch nicht vorbei, denn das Highlight erlebten wir am Abend. Wir wollten endlich einmal etwas Gutes zum Abendessen, so beschlossen wir Werner und ich auswärts essen zu gehen. Dazu fragen wir noch Doris und Lukas, Die sich sofort einverstanden erklärten mitzukommen, wir machten ab vor dem Hotel und liefen einfach einmal der Straße entlang, wo von unserem Hotel Weg führte. Leider entwickelte sich unser gemütliches Essen, in ein unmögliches Unterfangen. Es hat etwa acht Restaurants in unserer unmittelbaren Nähe, die Hälfte war zu und die andere Hälfte von der Hälfte waren Fast Food Läden. So bliebe noch zwei übrig, wir gingen zuerst in ein Steakhouse, genau das richtige was ich mir vorgestellt habe, richtig gutes Fleisch. Wir hatten auch einen sehr tollen Tisch, wo wir zwei Rollstuhlfahrer sogar noch runter fahren konnten und bekamen von einem sehr freundlichen Kellner die Karte zum aussuchen. Es hatte sehr tolle Fleisch Sachen darauf, riesige Steaks aber auch Spieße, einfach ein tolles Restaurant. Bis wir die Karte durchgeblättert hatten, und beim Trinken keine Apérogetränke vorfanden. Dies machte uns ein bisschen stutzig, aber nicht wirklich. Auch war auf der Karte kein Schweinefleisch und auch keine Weine, d. h. wir fragten noch eine Weinkarte als der sehr nette Kellner zu uns kam um die Bestellung aufzunehmen. Er sagte uns dass sie keinen Alkohol anbieten und ein muslimisches Restaurant seien. Wir hatten zwar einen sehr großen Hunger, aber ein Glas Wein gehört einfach zu einem guten Essen. So beschlossen wir dieses wieder zu verlassen. Das nächste Restaurant war ein französisches, sogar mit einer tollen Rampe. Dieses war schon sehr voll, aber sie hatten noch Plätze im unteren Ring, wodurch eine Stufe erreichbar gewesen wäre (mit dem Elektrorollstuhl unmöglich). Aber in diesem Ring war nichts gedeckt, wir fragten den Kellner ob wir auch unten etwas essen könnten, er sah dass man mit dem Elektrorollstuhl (ca. 200 kg) nicht auf den zwischen Boden hinaufkam. Er wollte uns aber diesen Tisch nicht geben, seine Begründung war zu wenig Personal um diesen zu bedienen. Er ließ uns mittendrin stehen und bediente weiter, d. h. wir mussten weiter ziehen, um ein anderes zu suchen. Langsam wurde uns die ganze Sucherei zu blöde und wir sahen uns das drittes Restaurant, und war es bald egal was für eines, Hauptsache etwas zu essen. Wir gingen dieses hinein, es war rollstuhlgängig und hatte sogar noch Platz für vier Personen. Als wir dann aber die Speisekarte sahen, war uns sehr schnell bewusst dass dieses ein Fast Food Restaurant war. Was uns durch das Kindergeschrei auch sehr schnell logisch erschien. So verliessen wir auch dieses wieder und hatten die Schnauze voll von großen suchen. Jetzt gab es nur noch eine möglich, zurück ins Hotel und in diesem Restaurant etwas zu essen. Wir hoffen natürlich das uns die anderen nicht sehen, denn es war schon ein bisschen peinlich. Wir bestellten etwas aus der tollen Karte wo sie hatten, und hofften dass dieses Essen besser ist als das in der Kantine hinten. Das Essen enttäuschte uns nicht, es war gut nicht mehr und nicht weniger. Die Weinkarte kannten wir ja und bestellten, einen von den bekannten. So ging unsere Odyssee durch die französischen Restaurat doch noch mit einem Happy End zu Ende. Voll gegessen, ein bisschen beschwipst endete diese Runde mit sehr viel lachen wieder am Ausgangsort.
Tag vier Uzes
Mittwoch, 10.05.2023
10h45 Treffpunkt beim SPV Car
11h00 Abfahrt nach Uzès auf den Markt, Fahrzeit ca 40 Minuten
11h45 – 13h45 Markt – anschliessen Fahrt nach Pont du Gard
14h00 kleiner Snack, Besuch von Pont du Gard mit Zeit zur freien Verfügung
17h30 Abfahrt in Richtung Nimes um den Abend ausklingen zu lassen……
der Morgen fing an wie jeder andere, zuerst die Pflege dann das Morgenessen mit dem Müsli für mich und zwei Café und einen Orangensaft. Danach wieder ins Zimmer zurück um noch die Zähne zu putzen und meine Medikamente zu nehmen. Heute hatten wir mehr Zeit zwischen dem Morgenessen und der Abfahrt, denn die Abfahrt heute war erst um 10:45 Uhr, relativ spät aus meiner Sicht für dieses große Programm
(Markt), Weiterfahrt nach Pont du Gard. Ich freute mich vor allem auf die römische Brücke, oder besser gesagt die Wasserbrücke. Oder wie Wikipedia nicht besser beschreiben können: Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt im Süden Frankreichs auf dem Gebiet der Gemeinde Vers-Pont-du-Gard im Département Gard. Die Brücke ist von beeindruckender Höhe und stellt einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich dar. Zuerst aber ging es noch zu Markt, wo unser Reiseteam noch etwas einkaufte für einen Snack am Nachmittag. Der Markt war wie überall, mit sehr viel unnötigem bestückt wo niemand braucht. So auch dieser, Werner und ich beschlossen trotzdem in das Gewühl hinein zu tauchen. Könnte ja sein, dass es trotzdem noch etwas gab was unser Herz höher schlagen sollte. Dem war nicht so, überhöhte Preise und und und. Wir beschlossen uns zurückzuziehen und ein kleines Bier zu trinken, was ich im Normalfall eigentlich nie mache. Aber es war so gemütlich, dass wir zwei uns dies in einem Schweizer Lokal draußen an der Sonne genehmigten. Es war nicht zu heiß (auf jeden Fall für mich), und ein angenehmer Wind streichelte unseren Kopf. Nach diesem Rückzug, war schon bald wieder Aufbruch nicht nach Pandora, sondern zur Pont du Gard. Der SPV Bus, hielt und wir durften aussteigen ungefähr 500 m vor dem römischen Aquädukt. Zuerst gab es aber noch die mitgebrachte zwischen Verpflegung, da wir heute Abend ja noch alle zusammen in ein Restaurant gehen würden. So probierte ich von jedem Käse ein kleines bisschen, was mir Werner schön zusammenstellte. Danach kann das große Highlight, die Überquerung der Pont du Gard. Ich konnte sogar die ganze Brücke alleine überqueren, und mein Tempo gehen oder besser gesagt fahren. So war ich zwar der letzte der am Treffpunkt ankam, da es immer ein bisschen hinaufging. Ich spüre natürlich solche minimale Steigungen sehr stark, die für ein Fußgänger fast nicht wahrnehmbar sind. Auch ich schaffte es, und konnte mein eigenes Tempo fahren um immer wieder einmal auszuruhen und die Sicht von der Brücke zu genießen, was doch sehr beeindruckend war. Was mich auch bei diesem römischen architektonischen Meisterwerk befremdete, war das alles von Sklaven erbaut wurde.
So kam auch ich, nach einer längeren Zeit auf der anderen Seite der Wasserleitungen an. Wo fast alle in das Museum gingen, aber ich keine Lust verspürte auf das architektonische Meisterwerk und deren Entstehung. Denn mein Bedürfnis war die Entstehung der Sonne zu Untersuchen, indem ich sie mit geschlossenen Augen in mich hinein Sog um die Wärme zu spüren. So wurden alle Bedürfnisse gedeckt, und wir konnten weiterfahren Richtung Nimes, wo unser Reiseleitungsteam bei einem Italiener für uns alle gebucht hatte. Was aus meiner Sicht das einzige richtige war … .
Das Essen war sehr gut, ich nahm Trüffel Spaghetti. Und als Abschluss einen Absacker, was zu einem guten Essen für mich einfach dazugehört. Wir waren auch eine tolle Runde an unserem Tisch, so ging die Zeit mit Supergesprächen vorbei wie im Fluge. Da wir noch einen langen Spaziergang vor uns hatten, bis zum Bus wurden die Gespräche nicht abgebrochen und gingen sehr gut weiter. Nach einer kurzen Busfahrt, gingen glaube ich alle ins Bett um sich für den nächsten Tag auszuruhen. Auch der hat es wieder in sich!
Tag fünf Avignon
Donnerstag, 11.05.2023
09h45 Treffpunkt beim SPV Car
10h00 Abfahrt nach Avignon, Fahrzeit ca. 50 Minuten
11h30 – 13h30 Stadtführung durch Avignon
13h30 – ? Zeit zur freien Verfügung
19h00 Abendessen im Hotel
wie jeden morgen waren wir alle sehr pünktlich vor dem Bus versammelt und warteten auf das einladen. Wie jedes Mal auf einer Busfahrt, sah ich hinaus und genoss die wunderbare Natur die an uns vorbei flog. Ich bin sehr gerne in einem Fahrzeug wo ich gut hinaussehen kann, dies habe ich mir jetzt mit dem Sprinter ermöglicht. Bei diesem habe ich noch die Möglichkeit aus der Frontscheibe zu schauen, was für mich das absolut größte ist. Da ich neben dem Fahrer sitzen darf, natürlich im Rollstuhl ist das Autofahren zu einer anderen Dimension für mich angewachsen. Ich freue mich jedes Mal wenn es wieder losgeht, zum Beispiel für ein Wochenende. Als solche Gedanken mache ich mir bei einer Busfahrt, was kann ich noch optimieren und was sollte ich so lassen in meinem Leben. Früher machte ich diese Gedanken immer am Genfersee, dies ist jetzt nicht mehr möglich (Wohnung verkauft). Jetzt habe ich einen anderen Ort gefunden, wo ich diese Ruhe und Einsamkeit in mich hinein sehen darf und meine Gedanken zu bündeln und dann vielleicht zu realisieren. Unterdessen sind wir in Avignon angekommen vor der imposanten Stadtmauer, wir waren alle gespannt wie es Innen aussehen wird. Wir wurden nicht enttäuscht, es war wie von außen sehr reizvoll durch diese Gassen zu fahren. Ich war total euphorisiert vom gesehenen, vor allem die kleinen Gässchen fand ich sehr erholend, es hatte dort auch keine Menschen, o. k. fast keine. Nach der Stadtführung, wo uns wieder sehr viel erzählt wurde über Avignon Es war natürlich auch schwer ein gutes Restaurant zu finden für uns, unterdessen dazugehörenden Aperitif. D. h. wir mussten wieder zurück ins Getümmel. Dort war das absolut kein Problem, eher das umgekehrte Platz zu finden. Nach der Stadtführung, setzten Werner und ich mich ins Getümmel in der Stadtmitte. Da tranken wir eine Spezialität von Frankreich wo Suze heißt, dieser war sehr süffig aber ich spürte ihn schon, dass hieß es gab keinen zweiten für mich. Die Rückfahrt war sehr anstrengend, da ich langsam die Müdigkeit von dieser Woche spürte. So waren wir froh als wir alle gut im Hotel ankamen, um uns noch ein bisschen auszuruhen vor dem Essen. Da mein Abend beschränkt heute war, von der Zeit her musste ich ihn genießen, denn um 20:30 Uhr ging es für mich wieder ins Bett. Da ich den großen Pflegetag, am Abend mache. So war der Abend für mich sehr schnell gegessen und ich zog mich zurück ins Zimmer und danach ins Bett.
Tag sechs Nimes
Freitag, 12.05.2023
10h45 Treffpunkt beim SPV Car
11h00 Abfahrt nach NImes
11h30 – 15h00 Zeit zur freien Verfügung
Die Arena von Nimes ist teils rollstuhlgängig, Eintritt Euro 10.00, im Museum sind keine Rucksäcke erlaubt.
18h30 ca Apero auf der Terrasse vom Hotel, oder bei schlechtem Wetter drinnen.
19h00 Abendessen im Hotel
am letzten Tag vor der großen Heimreise, fuhren wir noch einmal nach Nimes. Um noch Einkäufe, Sehenswürdigkeiten oder einfach durch die schöne Stadt zu flanieren. Werner und ich beschlossen die Arena zu besuchen, wo Gladiatorenkämpfe stattfanden. Wir machten zuerst den Rundgang in den Katakomben, wo auch noch ein Museum und ein Giftshop war. Wie fast erwartet kaufte ich mir dort ein Magnet, um dieses historische Denkmal an meiner Magnetwand zu verewigen. Danach genoss ich auf den Rollstuhlplätzen, an die sie schon in der Römerzeit gedacht haben, die tolle Aussicht. Nach diesem doch sehr interessanten Rundblick, in die extravagante Arena verließen wir diese wieder, um noch etwas essen zu gehen. Unsere Zeit war begrenzt, ich wollte auf jeden Fall noch Muscheln essen. Die ersten zwei Restaurants boten keine an, beim dritten hatten wir in zweierlei Hinsicht geklappt. Die erste Sie hatten Muscheln, und die zweite es fing als wir uns gesetzt haben an zu regnen wie aus Kübeln. So genossen wir unsere Muscheln im Trockenen, und diese waren richtig gut. Nach dem bezahlen hörte es wieder auf zu regnen, wie bestellt. Ich hatte meine Muscheln, wir konnten in trockenen zum Bus uns begeben, was will man mehr. Von überall her kamen unsere Freunde, bis wir eine tolle Truppe auf dem Rückweg waren. Wenn man etwas abgemacht hätte, hätte dies nie so gut funktioniert. Pünktlich konnte wir abfahren Richtung Hotel, wo ich mich noch einmal ein bisschen hinlegte. Bevor es zum Aperitif ging, und danach zum scheußlichen Nachtessen (anders kann man dies nicht benennen). Es wurde noch einmal heftig debattiert über das gesehene und erlebte beim Aperitif, heute Abend hatten Werner und ich die Ehre am Frauentisch Platz zu nehmen. Heute Abend, der letzte beschloss ich für mich eine Käseplatte zu bestellen um zu sehen ob die Menükarte besseres zu bieten hatte. Diese hatte es und es war sehr toll und auch kulinarisch ein Genuss, die verschiedenen Käsesorten zu probieren. Nach zwei Flaschen Rotwein und super tollen Gesprächen, waren wir plötzlich die letzten am Tisch und verabschiedeten uns von Kellner um uns zurückzuziehen. So war unser letzter Tag auch abgeschlossen und ich sank mit tollen Erinnerungen ins Bett aber schlief nicht gut.
Tag sieben Heimreise
Samstag 13.05 2023 Heimreise
Ab 6h30 Frühstück
Um 7h30 bitte Gepäck vor Klavier beim Eingang, wir tragen alles zum Car
Ab 7h45 einsteigen
Um 8h00 Abfahrt
Ich war froh als endlich 6:00 Uhr war und ich aufstehen durften, Werner packte noch den Rest und stellte es wie abgemacht vor unsere Tür. Wir begaben uns zu Morgenessen, wo ich nur ein Café und einen Orangensaft zu mir nahm. Die Koffer waren schon alle verladen, als wir zum Bus kamen. Die Busfahrt war sehr lange und ich konnte mir noch einmal Gedanken über das Erlebte machen.
Es war eine tolle Reise mit sehr viel gesehenen und auch tolle Bekanntschaften die ich wieder machen durfte. Auch interessante Gespräche waren an der Tagesordnung und ich genoss diese Woche in vollen Zügen mit Werner, mein toller Begleiter.